Welches Material für den Wintergarten?

Die Tragkonstrukion eines Wintergartens muss, anders als reine Fensterelemente in einem Haus, vielen Anforderungen gerecht werden. Schneelasten, Wind und Regen, aber auch starke Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen sollte die Wintergarten Konstruktion mühelos aushalten. Denn ein Wintergarten steht meist völlig ungeschützt direkt vor dem Haus.

Ein Wintergarten sollte zudem eine gute Wärmedämmung haben und das bei gleichzeitig möglichst schlanken Ansichten. Damit viel Licht und Natur ins Haus kommt.

Wintergarten aus Holz, Alu, Kunststoff oder Holz-Aluminium?

Bei „Brack Wintergarten“ fertigen wir fast ausschließlich Holz-Aluminium Wintergärten. Hier möchte ich Ihnen heute alle Materialien vorstellen, aus denen ein Wintergarten gefertigt werden kann. Und Sie erfahren, welche Vor – und Nachteile die einzelnen Wintergarten Materialien haben.

Ich gehe auf folgende Wintergarten Materialien ein:

  • Kunststoff
  • Stahl (nur am Rande, da im Wohnbereich selten und eher ungeeignet)
  • Aluminium
  • Holz
  • Holz-Aluminium

Und vergleiche diese Materialien in folgenden Kategorien:

  • Wärmedämmung
  • Tragfähigkeit
  • Langlebigkeit
  • Wartung/Pflege
  • Nachhaltigkeit

Wintergärten bestehen, ganz einfach gesagt, aus der Verglasung und der Tragkonstruktion.

Ich gehe heute schwerpunktmäßig auf die Tragkonstruktion, also das Rahmenmaterial ein, dass die Verglasung trägt. Die Verglasung selbst kann bei allen Systemen mehr oder weniger frei gewählt werden.

Kunststoff, Aluminium, Holz, Holz-Aluminium. Welches Material eignet sich für meinen Wintergarten? (Video)

Wintergarten aus Kunststoff:

Diese Wintergarten Konstruktion ist wegen des günstigen Preises, sowie ihrer Pflegeleichtigkeit im Wintergartenbau durchaus beliebt. Das verdankt das Material auch seiner Feuchte- und Witterungsbeständigkeit.

Allerdings wird aufgrund der nicht allzu großen Festigkeit des Materials, sowie der Ausdehnung bei größeren Temperaturunterschieden eine Stahlverstärkung notwendig. Auch mit Stahlverstärkung sind nur begrenzte Höhen und Spannweiten möglich, weshalb sich mit derartigen Kunststoff- / Stahl-Profilen lediglich kleinere Glasanbauten realisieren lassen. Zudem beeinträchtigt der Stahlkern die Wärmedämmung.

Die Ausdehnung bei Hitze hat letztlich auch zur Folge, dass bei den äußeren Profilen möglichst nur sehr helle Farben wie z.B. Weiß infrage kommen.

Eine klassische Pfosten-Riegel-Konstruktion mit den gewünschten schlanken Ansichten ist mit Kunststoff im Wintergarten kaum möglich.
Da Fenster- und Türenelemente keine Kräfte aus dem Bauwerk aufnehmen dürfen, ist ein statisch tragendes System aus Alu, Stahl oder Holz erforderlich, welches mit Kunststoffelementen ausgefacht werden kann. Größere Wintergärten sind rein aus Kunststoff somit nicht möglich.

Stichwort Nachhaltigkeit: Kunststoff ist nur bedingt recyclebar und in seiner Herstellung recht energieaufwendig.

Wintergarten Konstruktion mit Metall:

Bei Metall für den Wintergartenbau sollte man zunächst mal in Stahl und Aluminiumprofile unterteilen.

Stahl ist äußerst tragfähig, wodurch eine besonders filigrane Glasarchitektur möglich wird. Diesen Trumpf kann Stahl im beheizten Wintergarten allerdings nicht ohne Weiteres ausspielen.
Da das Metall keine isolierenden Eigenschaften besitzt, sind einfache Stahlkonstruktionen, wie sie vom Gewächshausbau her bekannt sind, für Wohn-Wintergärten nicht geeignet. An den kalten Profilen fällt bei der Beheizung des Raumes Tauwasser an und die Kälte bzw. Wärme wird nahezu ungehindert von außen nach innen weitergeleitet.

Zum Einsatz kommen im Wohnwintergartenbereich eher thermisch getrennte – und damit auch von der Dimension her stärkere – Profile.
Vorzugsweise dient die Stahlkonstruktion hier nur als tragender Kern der Profile.

Eine äußere Ummantelung aus witterungsbeständigem Aluminium und eine Dämmschicht dazwischen, sorgen für ausreichende Wärmedämmung. Hier sprechen wir dann umgangssprachlich vom sogenannten Aluminiumwintergarten mit thermisch getrennten Profilen.

Thermisch getrenntes Aluminium bietet im Wintergarten meist schlanke Profile, die in jeder Farbe möglich sind und so gut wie keinen Wartungsaufwand bedürfen. Wer die coole Optik auch innen bevorzugt, ist hier genau richtig.

Die Pluspunkte: Aluminium ist nahezu so tragfähig wie Stahl, jedoch deutlich leichter und einfacher zu verarbeiten. Die Langlebigkeit der Gesamtkonstruktion wird auch ohne spezielle Wartung niemals beeinträchtigt. Man braucht sich also keine Sorgen zu machen, dass der Wintergarten verrottet.

Mit diesen relativ schlanken Profilen können Sie auch große Spannweiten realisieren. Die heute übliche Einbrennlackierung bietet den Vorzug, dass Sie sich fast jede Farbe aussuchen können.

Für sehr umweltbewusste Wintergarten-Fans liegt in der energieaufwendigen und Schadstoff freisetzenden Herstellung und Verarbeitung des Aluminiums ein Nachteil. Relativiert wird dieser dadurch, dass eine zwar energieaufwendige, aber unbegrenzte Rückführung in den Materialkreislauf möglich ist.

Wintergarten aus Holz:

Der natürliche Baustoff Holz hat sich seit Jahrhunderten bewährt und zählt als nachwachsender Rohstoff zum Rahmenmaterial der Zukunft.
Holz liegt unangefochten an der Spitze der Kundenbeliebtheit, wenn es rein ums Gefühl geht.

Ein Wintergarten aus Holz ist wohnlich warm, fühlt sich gut an und strahlt eine angenehme Atmosphäre aus. Auch objektiv bietet Holz eine ganze Reihe von Pluspunkten für den Wintergarten. Angefangen bei den ökologischen Vorteilen von der Bereitstellung bis zur Verarbeitung. Bis hin zu der wunderbaren Tatsache, dass Holz immer nachwächst und in ausreichender Menge vorhanden ist.

Unter allen angesprochenen Materialien garantiert Holz zudem die beste Wärmedämmung, ein wichtiger Aspekt für Wintergärten.
Das heißt, es wird nur wenig Wärme nach außen geleitet, und Tauwasser fällt kaum aus. Und schließlich bietet Holz im Materialvergleich auch die besten Schallschutzeigenschaften.

Eingesetzt werden überwiegend Brettschichthölzer aus schmalen, technisch gut getrockneten Lamellen verleimter Hölzer, meist Fichte oder Tanne. Es sind aber auch Harthölzer wie z.B. Eiche möglich. Sie sind durch diese spezielle Verarbeitung tragfähiger als Massivholz, deshalb sind schmale Ansichtsbreiten möglich. Außerdem sind sie extrem formstabil.
Daher müssen Sie auch bei großen Spannweiten nicht befürchten, dass sich die Profilhölzer des Wintergartens verdrehen oder Risse bekommen, wenn sich das Innen- oder Außenklima ändert.

Holz auf der bewitterten Außenseite eines Wintergartens, macht aber aus meiner Sicht gar keinen Sinn. Ständig durchnässte Holzteile gehen kaputt und können langfristig sogar ernsthaft an der Standfestigkeit des Wintergartens nagen.

Deshalb kommen wir gleich zum nächsten Material nämlich der Kombination aus Holz – und Aluminium. Einem wahren Alleskönner!

Holz- Aluminium Wintergarten:

Hier werden die Vorzüge von Holz auf der Innenseite und Aluminium auf der Außenseite perfekt kombiniert. Die gute Wärmedämmung und hohe statische Belastbarkeit von Holz, sowie der wohnliche Charakter auf der Innenseite und die perfekte Witterungsbeständigkeit und Farbechtheit von Aluminium auf der Außenseite. Somit erhalten Sie einen wohnlichen, sehr gut gedämmten Wintergarten. Sie sind zudem in der Formgebung und Konstruktion sehr frei. Da Holz vielfältig und individuell bearbeitet und an die örtlichen Situationen angepasst werden kann. Durch das Aluminium außen haben Sie den perfekten Wetterschutz und können hier zusätzlich noch aus einer sehr breiten Farbpalette auswählen.

Wintergarten Materialien im Vergleich:

Das waren die wichtigsten Materialien im schnellen Überflug.
Aber welches Material ist nun passend für Sie? Naja es hängt, wie immer, davon ab.

Dazu habe ich Ihnen dies kurze Übersicht nochmal zusammengestellt.

Wintergarten Materialien im Vergleich

Grundsätzlich kann man sagen, dass Kunststoff nur da zum Einsatz kommt, wo kleinere und kostengünstige Anbauten realisiert werden sollen.

Aluminium bietet den breitesten Einsatzzweck und ist sehr langlebig, macht aber leichte Abstriche in Punkto Flexibilität, Tragfähigkeit und Ökobilanz.

Holz Alu Wintergärten eignet sich sehr gut für den Wohnbereich und wo viel Wert auf Wärmedämmung und vor allem Optik gelegt wird. Holz-Aluminium ist sehr flexibel bei den Ausführungsmöglichkeiten, biete beste statische Eigenschaften und viele Farbkombinationen. Holz-Alu muss allerdings gut verarbeitet werden, damit das Holz nachhaltig vor Feuchtigkeit geschützt wird und ist zumindest bei der Anschaffung die hochpreisige Variante.

Sie suchen noch nach Wintergarten Inspiration? Hier finden Sie unsere bisherigen Wintergarten Projekte.


Der Autor:

Matthias Brack ist „Wintergartenbauer aus Leidenschaft“ mit seinem Team, hat er bereits über 2500 Wintergärten, Terrassenüberdachungen und „Wohlfühlräume im Freien“ geschaffen.

Mit seinem Handwerkernetzwerk La Casa Allgäu, kümmert er sich gemeinsam mit 7 anderen Firmen auch um alle anderen anfallenden Gewerke rund um das Thema „Outdoor-Living“.

Wintergarten aus Holz, Alu, Kunststoff oder Holz-Aluminium? Welche Vor-/Nachteile haben die einzelnen Wintergarten Materialien.

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