Die Wahl der richtigen Heizung ist für einen komfortablen Wintergarten entscheidend. Daher lohnt es sich, zu Beginn einige grundlegende Überlegungen anzustellen. Eine falsche Entscheidung kann später schwer oder gar nicht mehr korrigiert werden, was die Nutzbarkeit des Wintergartens erheblich beeinträchtigen könnte.
Wie beheize ich meinen Wintergarten richtig? Grundlagen – Teil 1 (Video)
Wintergarten Heizung: Wichtige Überlegungen vorab
Nutzungsprofil des Wintergartens:
Überlegen Sie zuerst, wie Sie den Wintergarten nutzen möchten. Soll er als Kaltwintergarten dienen, steht die Heizung weniger im Fokus. Bei einer Nutzung als Wohnraum wird eine durchdachte Heizlösung hingegen zentral.
Offene oder abgetrennte Gestaltung:
Soll der Wintergarten offen mit dem Wohnbereich verbunden sein oder abgetrennt bleiben? Eine offene Gestaltung erfordert eine durchgehende Beheizung in der kalten Jahreszeit. Bei einer Abtrennung genügt oft ein einfaches, flexibles Heizsystem, das nach Bedarf genutzt wird.
Dämmung und Ausrichtung:
Eine gute Dämmung spart Heizkosten und steigert den Komfort. Auch die Ausrichtung spielt eine Rolle: Ein nach Süden ausgerichteter Wintergarten profitiert von passiver Solarwärme und benötigt möglicherweise eine andere Heizstrategie als ein schattiger Standort.
Heizungsanschluss:
Falls möglich, lässt sich die Wintergartenheizung in das Heizsystem des Hauses integrieren. Ist dies nicht möglich, benötigen Sie eine unabhängige Lösung, z. B. eine Wärmepumpe oder einen Kaminofen. Planen Sie hierfür die nötigen Anschlüsse und Platz für das Heizgerät ein.
Art der Wärmequelle – Strahlungs- vs. Konvektionswärme:
Strahlungswärme, z. B. durch Fußbodenheizungen oder Kachelöfen, wird oft als angenehmer empfunden als Konvektionswärme, die warme Luft im Raum verteilt. Die Wahl beeinflusst den Komfort im Wintergarten erheblich.
Zum Vergleich stellen Sie sich einfach vor, Sie sitzen schön in der Sonne und genießen die Sonnenstrahlen. Das fühlt sich sehr angenehm an. Im Vergleich zu einer Autoheizung, wenn Sie ins kalte Auto einsteigen, die Heizung voll aufdrehen und die warme Luft bläst warm und trocken ins Gesicht. Dann ist das eher unangenehm. So ähnlich verhält sich das auch bei einer Wintergarten Heizung.
Heizsysteme für den Wintergarten im Überblick
Wie beheize ich meinen Wintergarten richtig? Heizsysteme – Teil 2 (Video)
Fußbodenheizung oder Wandheizung
Vorteile:
- Angenehme Strahlungswärme, die auch bei niedriger Raumtemperatur behaglich wirkt
- Platzsparend, da die Heizung in Boden oder Wand integriert ist
Nachteile:
- Langsame Reaktion auf Temperaturwechsel; oft ist eine Ergänzung durch andere Heizquellen nötig
- Fußbodenheizungen werden von manchen als unangenehm empfunden
- Vorlauftemperatur ist geringer als bei zentralen Heizkörpern
In der Praxis hat sich die Fußbodenheizung im Wintergarten bewährt. Sie genügt oft als alleinige Wärmequelle, vor allem bei guter Dämmung. Eine Kombination mit Heizkörpern oder einem Kamin kann den Komfort weiter steigern.
Konvektoren (Heizkörper)
Vorteile:
- Flexible Wärmequelle, besonders schnell aufheizbar
- Gut zur Vermeidung von Kondensat, da sie warme Luft vor Glasflächen erzeugen
- Günstig in der Anschaffung
Nachteile:
- Kann zu trockener Luft und Staubaufwirbelung führen
- Optisch oft störend, insbesondere vor Glasflächen – Unterflurkonvektoren sind eine platzsparende, jedoch teure Alternative (siehe nächsten Punkt)
Sondersystem Unterflurkonvektor:
Vorteil:
- Verschwinden im Boden und sparen Platz
Nachteile:
- Hohe Anschaffungskosten, oft mit Gebläse, was Geräusche verursachen kann
- Aufwendige Reinigung nötig
Kamin oder Heizkamin:
Vorteile:
- Schnelle Wärme und angenehme Strahlungswärme
- Erfordert keinen Anschluss an die Hausheizung und schafft gemütliche Atmosphäre
Nachteile:
- Schornstein notwendig
- Bei Abwesenheit keine konstante Wärmeversorgung
Wärmepumpe im Wintergarten
Vorteile:
- Schnelles Aufheizen des Raumes
- Option zur Luftreinigung
- Stand-alone-Lösung, flexibel platzierbar
- Auch Kühlung im Sommer möglich
Nachteile:
- Hoher Energieverbrauch, besonders beim Kühlen
- Hohe Luftbewegung und trockene Luft
- Außengerät kann Geräusche erzeugen, Optik oft weniger ansprechend
Strahlungsheizung
Vorteile:
- Direkte, angenehme Erwärmung, vergleichbar mit Sonnenstrahlen
- Keine Luftbewegung, nur Strahlungswärme
- Auch nachträglich installierbar, ideal für Sommergärten
Nachteile:
- Im Wohnwintergarten meist nur als Zusatzheizung geeignet
- Relativ hoher Stromverbrauch, daher keine Dauerlösung
Sonderlösung: Elektrische Fußbodenheizung
Die elektrische Fußbodenheizung ist als alleinige Wintergartenheizung meist nicht ausreichend. In Kombination mit anderen Systemen kann sie jedoch kalte Böden effizient erwärmen und das bei relativ geringem Stromverbrauch.
Fazit zur Wintergarten Heizung
Sie haben gesehen, es gibt eine Menge an verschiedenen Heizsystem für den Wintergarten. Die Wahl des Heizsystems hängt stark von der geplanten Nutzung und den vorhandenen Möglichkeiten im Haus ab. Oft ist eine Kombination aus Flächenheizung und einer zusätzlichen, schnell reagierenden Wärmequelle am effektivsten, um Temperaturschwankungen flexibel auszugleichen. Eine genaue Planung in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Wintergartenbauer ist dabei essenziell, um die passende Lösung zu finden.
Wenn Sie noch Fragen haben oder Unterstützung suchen, so schreiben Sie uns gern eine Nachricht oder besuchen Sie uns in der Wintergartenausstellung im LaCasa Allgäu.
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Der Autor:
Matthias Brack ist „Wintergartenbauer aus Leidenschaft“ mit seinem Team, hat er bereits über 2500 Wintergärten, Terrassenüberdachungen und „Wohlfühlräume im Freien“ geschaffen.
Mit seinem Handwerkernetzwerk La Casa Allgäu, kümmert er sich gemeinsam mit 7 anderen Firmen auch um alle anderen anfallenden Gewerke rund um das Thema „Outdoor-Living“.
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